F+F SCHULE FÜR KUNST UND MEDIENDESIGN
Um- und Ausbauten, Zürich 2002–2018

Team: Stephan Rutz, Eik Frentzel, Philipp Günther

Beteiligte
F+F Schule für Kunst und Design Zürich
Maag Property Company AG, Olten
Präsidialdepartement der Stadt Zürich
WELTI AG Immobilien, Zürich

Bauleitung
Baumann Architektur GmbH, Peter Baumann



AUFGABENSTELLUNG


In einer bestehenden Liegenschaft (Baujahr 1947) an der Flurstrasse in Zürich, sollen die neuen Räumlichkeiten der F+F Schule für Kunst und Mediendesign eingeplant werden. Dafür stehen knappste Mittel zur Verfügung, die Budgetverwaltung spielt von Projektbeginn eine entwurfsentscheidende Rolle.

PROJEKTBESCHRIEB

Reduktion auf den Raum, Art brut. Die Schule soll Räume beziehen können, welche einer grundierten Leinwand entsprechen. Erst im Gebrauch entsteht das fertige Bild. Keine Mittel werden eingesetzt für Oberflächen oder Veränderung nur aus ästhetischen Gründen.
Zuerst werden die über die Jahre hinweg eingebauten Wände auf ihre Eigenung geprüft. Alle nicht feuerpolizeilich genügenden Elemente werden entfernt. In einem Modell 1:33 werden alle Geschosse nachgebaut und räumlich analysiert.

In die bereinigten Grundrisse werden die möglichen Grundrisse eingelesen. Neben den funktionalen Anforderungen ist zentral, wie der öffentliche Raum durch das Haus geführt wird. Es sollen keine Korridore entstehen, sondern Schulräume im Innern, welche als Begegnungs- und Gesprächszonen die klassischen Schulzimmer ergänzen. Wichtig ist die öffentliche Nutzungsmöglichkeit insbesondere auch im Erdgeschoss mit Eingangsbereich, Foyer und Vortragssaal. Gleichzeitig sollen hier die Räume Kunsthallencharakter haben, damit eine gute Plattform für interne und externe Ausstellungen* geschaffen wird. Diese beabsichtigte Charakterwandlungen wird prägend für den Ausdruck der Schule.
Diese absolute Reduktion und Mittelkontrolle wird als präzise, konzeptionelle charakteristische Handschrift verstanden.

Mit gleichen Überlegungen wird die Aufgabe, das Erdgeschoss durch eine Terrasse zu erweitern, in Angriff genommen. Alle konventionellen Bauweisen erweisen sich als für das vorhandene Budget viel zu teuer. Das Ausnützen des Industriecharakters vor Ort birgt die zündende Idee: Das Gebäude ist durch alte Geleise erschlossen – könnte also mit Rollmaterial ergänzt werden. Tatsächlich können von der SBB zweiausrangierte Tieflader gekauft und vor die Rampe gestellt werden – voilà die Terrasse.

* Der Kanton Zürich mietet sich nach der Eröffnung jährlich für die Stipendiatsausstellungen in diesen Räumen ein.

Publikation HOCHPARTERRE (PDF) // 

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