Haus Peter-Kubli
Wädenswil, Anbau, 2008–2009
Projekt, Ausführungsplanung, Bauleitung
Bauherren: Susanne und Ruedi Peter-Kubli, Wädenswil
Nutzung: Anbau, Anzahl Geschosse: 1
Projektteam
Stephan Rutz, Gan Hao, Jinwoo Lee, Jeremiah Watson
AUFGABENSTELLUNG
Das bestehende Haus soll um einen Anbau für ein Wohn-, Ess- und Arbeitszimmer erweitert werden. Die innenliegende Küche soll direkt mit dem Wohn-, Esszimmer verbunden sein. Für den Anbau soll bergseits der bestehende Schopf und die Terrasse abgebrochen werden. Der selbst gestaltete Garten wiederum weist verschiedene Niveaus auf und soll durch den Anbau so wenig wie möglich eingeschränkt werden.
Eine volle Ausnützung des Grundstücks ist nicht angestrebt. Die rechtliche Situation betreffend Grenzabständen ist speziell zu berücksichtigen.
ANALYSE
Je nach Projekt wird die Hauptfassade rein geometrisch verschieden interpretiert. Dies ist für den relevanten Grenzabstand, gross 10m, klein 5m, entscheidend. Das kleinstmögliche Rechteck ist dem Gesamtgrundriss zu umschreiben, um diese Abstände zu bestimmen.
Die Gartenanlage bergseits liegt auf der Südseite, der Hauptzugang und die Aussicht zum Zürichsee auf der Nordseite. Die bestehenden Apfel- und Zwetschgenbäume mit dem darunter liegenden Sitzplatz bilden den Hauptteil des Gartens, daraufhin soll sich der Anbau ausrichten.
PROJEKTBESCHRIEB
Der gewünschte Raum wird auf der Südseite angefügt. Der Anbau und seine Ausarbeitung sind als grosse, innen liegende Veranda gedacht. Der Anbau vermittelt so zwischen dem bestehenden Haus und der ganzen Gartenanlage. Drei Raumzonen werden dabei geschaffen: eine geschlossenerer Teil auf der östlichen Seite, gegen Süden ein grosszügig verglaster Raumabschnitt und gegen Westen die offene, auskragende Terrasse. Eine leichte Verschiebung nützt den möglichen Grenzabstand aus und ermöglicht so ein Fenster mit Seesicht. Ein ebenso leichter Knick in der Fassade orientiert den Innenraum zur Terrasse, welche durch ein grosses Fenster als permanente Raumerweiterung erlebbar ist. Die Terrasse führt den Blick zu den Obstbäumen und dem Gartensitzplatz.
Um den verandaartigen Charakter des Anbaus auszuzeichnen, wird die leichte, präzise Konstruktion aus Holz ausgeführt. Erst die nachträgliche Erläuterung macht klar, dass das vorgeschlagene Volumen die präzise geometrische Einschreibung in die baurechtlich möglichen Grenzabstände der südöstlichen Grundstücksecke ausreizt.